E3D Hemera on BLV MGN Cube - mini Review

Ich habe es getan. Obwohl ich mit dem Helmet Extruder von Emil Sahlen sehr zufrieden war, hat mich die Neugier übermannt und ich habe mir den Hemera (vorher Hermes) Extruder von e3d besorgt.
NACHTRAG: Es gibt vom Herema nun auch einen Clone von Trianglelabs „Matrix Extruder“. Bisher habe ich noch keine eigenen Erfahrungen, aber die ersten Berichte von Betatesten klingen vielversprechend. Vor allem da der Matrix Extruder standardmäßig mit einem Titan Heatbrake kommt. Fall Ihr ihn testet oder schon besitzt würde ich mich über Erfahrungen in den Kommentaren freuen.

Was soll ich sagen, einen echten Grund für den Umbau gab es nicht. Verbaut war der Helmet Extruder in dem ein Dragon Hotend mit einer RubinNozzle klaglos seinen Dienst tat. Doch irgendwie scheine ich gegen gutes Marketing doch nicht so imun zu sein, wie ich dachte.

Wenn man ehrlich ist, ist der Hemera nicht so inovativ wie man meinen sollte und wie propagiert wird. Insbesondere wenn man die Hotend/Heatbrake Seite mit aktuellen System wie dem Mosquito von Slice Engineering oder dem oben genannten Dragon vergleicht, wirkt die Kombination eines Standard Heatblocks mit einem Edelstahl Heatbrake irgendwie out of date. Sowohl beim Mosquito, als auch beim Dragon, verlängert man die Heatzone indem der Kupferblock überhalb des Heatblocks verlängert wird. Durch den Aufbau der beiden Hotends lässt sich also die Filament-Durchsatzrate für schnelle Drucke oder größere Düsendurchmesser erhöhen ohne Z-Höhe zu verlieren. Beim Hemerea geht dies nur über ein Volcano, oder gar super Volcano. Dies hat meiner Meinung nach zwei erhebliche Nachteile. Einerseits die Z-Höhe die man verliert, andererseits die höhere Hebelwirkung dadurch dass die Nozzle weiter vom Heatbrake entfernt ist. Sollte die Nozzle mal an einem Bauteil hängen bleiben, ist da ein verbogenes Edestahl-Heatbrake fast vorprogrammiert. E3d bietet hier zwar inzwischen ein Titan Heatbrake als Ersatzteil an, aber beim Preis des Hemera sollte dies standard Lieferumfang sein. ich werde über kurz oder lang auf das Titan Heatbrake von Rs-präzision umsteigen und hoffe für die Zukunft noch auf Trianglelabs. 😉

Dazu kommen einige Designflaws die sich bei dem gewählten Konzept sicherlich schwer vermeiden liessen, aber in der aktuellen Form auch nicht der Weissheit letzter Schluss sind. Da wäre z.B. die Befestigung an den Motorflanken zu nennen. Diese haben den Vorteil, dass sich der Hemera immer gleich an verschiedenen Druckern montieren lässt und es relativ einfach macht entsprechende Mount-Adapter zu designen. Auch Lüfter für die Bauteilkühlung lassen sich so recht universell einsetzen. Der Nachteil ist, dass wenn man beim Befestigen auch nur geringfügig zu lange Schrauben verwendet, man die Muttern aus dem Motorgehäuse reisst. Bei den aktuell ausgelieferten Hemeras wird zumindest mehrfach darauf hingewiesen… dies war wohl anfangs nicht so.

Das nächste ist der Motor. Ob ein Motor in dieser Baugröße und damit auch mit diesem Gewicht unbedingt von nöten ist wage ich anzuzweifeln. Der Helmet wiegt mit einem Sandwich Motor ca. 320gr inkl Dragon und Hotendlüfter. Der Hemera liegt bei über 380gr. Beim Helmet kommen noch zwei 4010 Lüfter und beim Hemera ein 5015 plus Luftauslässe dazu.
Da kann ich mir gut vorstellen, dass e3d da in Zukunft noch mit einem Hemera Lite oder Hemera Air, mit angepasstem Sandwich Motor um die Ecke kommt. Andererseits ist der Motor, verbunden mit der Übersetzung natürlich unglaublich kraftvoll und sorgt für einen sehr gleichmässigen Vorschub.

Wie von e3d gewohnt ist der Hemera verarbeitungstechnisch über jeden Zweifel erhaben. Die Zahnräder im inneren, die Kugellager und alles weitere sind sehr sauber gefertigt.

Durch den Aufbau ist er, wie oben bereits erwähnt, sehr einfach auf verschiedene Drucker zu adaptieren. Da fänd ich es, insbesondere bei dem Preis, schon gut, wenn e3D für einige beliebte Drucker selbst Adapter zur Verfügung stellen würde und diese Arbeit nicht komplett auf die Community abwälzen würde. Firmen wie z.B. ZestyTech mit dem Nimble agieren da deutlich besser. Da sie erstens für sehr viele Drucker komplette Hotends oder entsprechende Adapter angeboten haben bzw. zusätzlich zu den zur Verfügung gestellten CADs, auch selbst beim Design unterstützen wenn man Hilfe anfragt. Da könnte e3d sich mal ein Beispiel dran nehmen.

Was wiederum gut am Hemera ist, ist der Aufbau und die einfache Demontage wenn man mal an das innere des Hemera muss um eventuelle Filamentreste zu entfernen oder die Zahnräder zu reinigen. Hierzu muss man eigentlich nur mit 2 Schrauben den Hotendlüfter entfernen und dann die 2 Schrauben die den Hotendteil am Motor befestigen lösen. Schon ist man im Inneren und kann alles reinigen oder ggf. in der Zukunft Ersatzteile tauschen.

Im Einsatz ist der Hemera so wie er sein sollte – unauffällig und tut seinen Dienst ohne murren oder Macken. Er extrudiert sehr gleichmässig, der Motor ist leise und auch bei 120mm/sek hatte ich bisher mit einem normalen Heaterblock keine Probleme. Höhere Geschwindigkeiten habe ich bisher nicht getestet. Der BLV ist eigentlich voll ausgelastet und die kurze Auszeit für den Umbau war eigentlich schon zuviel. Daher kann ich aber nach recht kurzer Zeit um die 200 Druckstunden vorweisen und muss sagen, ich bin zufrieden. Sehr zufrieden.

Kommen wir damit auch zu meinem bisherigen Fazit.
Hat er Vorteile zum vorher verwendeten Helmet?
Ja – wenn wirklich mal was verstopft, ist er leichter zu demontieren bzw. zu reinigen.
Hat er Nachteile?
Auch ja – das deutlich höhere Gewicht.
Würde ich ihn wieder kaufen?
Ja, weil ich neugierig bin und mir neue Dinge einfach gern ansehe und selbst teste. Nein weil ich keine Vorteile sehe die den doch sehr hohen Preis rechtfertigen und einige Sachen wie das fehlende Titan Heatbrake und die nicht von e3d zur verfügung gestellten Adapter sauer aufstoßen.

Klingt irre? Ja ich weiss. 😉

Dies betrifft natürlich nur meine persönlichen Anwendungszwecke. Wer viel TPU druckt, hat im Hemera, durch den extrem kurzen Pfad zwischen dem DualDrive und Hetbrake / Nozzle einige Vorteile im Vergleich zu anderen Hotends. Auch wer seinen Bowdendrucker ohne großen Aufwand gegen einen Directfeeder tauschen möchte ist mir dem Hemera sicherlich sehr gut bedient.

PS: Hier die Links zum Adapter für den BLV MGN Cube und dem verwendeten Bauteillüfter.

Adapter

Bauteillüfter mit diesem 5015 Lüfter: Amazon / AliExpress (die 24V DB Bearing Variante)

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